Lungenheilkunde

Die Lungenheilkunde (auch: Pneumologie bzw. Pulmologie) befasst sich mit der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Lunge, der Atemwege und des Rippenfelles.

Häufige Erkrankungen dieses Fachgebietes stellen dar:

  • Asthma bronchiale
  • Überempfindlichkeit der Bronchien
  • Chronische Bronchitis
  • Chronisch obstruktive Bronchitis/Lungenerkrankung (COPD)
  • Bronchiektasen
  • Lungenemphysem
  • Lungenentzündung (Pneumonie), Rippenfellentzündung (Pleuritis)
  • Pneumothorax
  • Tumoren von Lunge, Bronchien und Rippenfell (z.B. Bronchialkarzinom)

Aber auch weniger häufige Erkrankungen gehören zum Spektrum der Pneumologie:

  • Sarkoidose
  • Lungenfibrosen (verschiedene Formen)
  • Staublungenerkrankung
  • asbestbedingte Erkrankungen
  • Tuberkulose
  • Lungenembolie
  • allergische Lungenerkrankungen (Vogelhalterlunge und andere)
  • Erkrankungen der Atempumpe (z.B. im Rahmen neuromuskulärer Erkrankunegn und Wirbelsäulenverkrümmungen)

Folgende Beschwerden können u.a. bei Erkrankungen der Atemorgane auftreten:

  • Luftnot in Ruhe oder bei Anstrengung
  • Länger anhaltender Husten mit oder ohne Auswurf
  • Pfeifende Atmung (Giemen)
  • Brustschmerzen
  • Fieber
  • Gewichtsverlust und/oder Nachtschweiß

Diese Symptome sollten umfassend abgeklärt werden.

Unsere Leistungen im Bereich der Lungenheilkunde

Wird auch als „kleine Lungenfunktion“ bezeichnet. In der Spirometrie wird z.B. das Atemvolumen ermittelt, das zwischen maximaler Ein- und Ausatmung liegt (=Vitalkapazität). Weitere wichtige Kenngrößen sind die Einsekunden-Kapazität (Luftmenge, die nach vollständigem Einatmen innerhalb einer Sekunde so schnell wie möglich wieder ausgeatmet werden kann) und die relative Einsekunden-Kapazität (Einsekunden-Kapazität in Prozent der Vitalkapazität). Diese Werte und die Darstellung einer Atemflusskurve geben Aufschluss darüber, ob eine Einengung der Atemwege (Obstruktion) bzw. eine Verminderung des Lungenvolumens (Restriktion) vorliegt.

Bei dieser „großen Lungenfunktion“ sitzt der Patient in einer Messkammer/Kabine. In der Messung ist die Spirometrie (siehe dort) enthalten. Darüber hinaus können Druckschwankungen in der Kammer registriert werden, die durch die Atembewegungen erzeugt werden. Durch diese Druckschwankungen kann auch auf das gesamte Luftvolumen im Brustkorb (also auch das Volumen, das nach maximaler Ausatmung in der Lunge verbleibt) rückgeschlossen werden. Desweiteren kann der Atemwegs-Widerstand ermittelt werden. Diese Bodyphletysmographie ermöglich eine noch bessere Aussage darüber, ob eine Einengung der Atemwege (Obstruktion) bzw. eine Verminderung des Lungenvolumens (Restriktion) vorliegt. Es kann darüber hinaus beurteilt werden, ob eine Überblähung der Lunge besteht.

Eine der häufigsten Ursachen für Husten stellt eine Überempfindlichkeit der Bronchien (bronchiale Hyperreagibilität) dar. Diese ist auch regelhaft zu finden bei Patienten mit Asthma. Der Nachweis einer bronchialen Hyperreagibilität kann somit helfen, die Diagnose eines Asthmas zu stellen. Bei dem inhalativen bronchialen Provokationstest wird eine Testsubstanz (Metacholin) vernebelt und inhaliert. Wenn eine bronchiale Hyperreagibilität vorliegt, kommt es zu typischen Veränderungen der Messwerte in der Bodyphletysmographie und zu leichten und vorübergehenden Beschwerden (z.B. Husten).

Mit dem Begriff Diffusionskapazität ist die Fähigkeit der Lunge zum Gasaustausch gemeint, d.h. die Aufnahme von Sauerstoff und die Abgabe von Kohlendioxid (CO2). Bei dieser Untersuchung wird ein Gasgemisch eingeatmet, welches u.a. Methan und Kohlenmonoxid(CO) in gesundheitlich unbedenklicher Konzentration enthält. CO wird in der Lunge teilweise aufgenommen und an den roten Blutfarbstoff in den kleinen Blutgefäßen gebunden. Durch Bestimmung der CO-Konzentration vor der Einatmung und nach der Ausatmung kann die Diffusionkapazität ermittelt werden. Da Methan nicht am Gasaustausch teilnimmt, kann durch Bestimmung des Konzentrations-Unterschiedes zwischen Ein- und Ausatmungsluft zusätzlich auch das Luftvolumen im Brustkorb ermittelt werden.

Hier wird die maximale Kraft der Atemmuskulatur (Pi max) und die Kraft, die bei jedem Atemzug aufgewendet werden muß, gemessen. Diese Messung erfolgt 0,1 Sekunden nach Beginn der Einatmung (daher „p 0.1-Messung“). Die Messung ist bei langjährigen schweren Lungenkrankheiten wie COPD, aber auch bei manchen Muskelkrankheiten und Nervenkrankheiten wie MS etc. krankhaft verändert.

Hierbei wird die Konzentration von Stickstoff-Monoxid (NO) in der Ausatemluft bestimmt. NO ist ein Parameter, der gut mit einer Aktivität bestimmter Entzündungszellen (sog. eosinophiler Granulozyten) in den Atemwegen korreliert, welche typisch für ein allergisches Asthma oder eine eosinophile Bronchitis ist. Die Messung wird zur Diagnostik und als Verlaufsparameter bei Asthma bronchiale eingesetzt. Sie ist problemlos und schnell durchführbar und für den Patienten nicht belastend. Bei gesetzlich Krankenversicherten handelt es sich um eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL).

In der konventionellen Röntgendiagnostik werden in unserer Praxis Röntgenaufnahmen des Thorax (Brustkorb) und der Nasennebenhöhlen durchgeführt.

Mit einer Blutgasanalyse lässt sich neben der Gasverteilung von Sauerstoff und Kohlendioxid auch der Säure-Basenhaushalt des Blutes bestimmen. Des Weiteren können Elektrolyte und der Blutzucker mitbestimmt werden. Zur Analyse wird in der Regel Kapillarblut (aus dem Ohrläppchen oder der Fingerbeere) verwendet.

Bestimmung von Parametern, die über das Vorliegen akuter lebensbedrohlicher Erkrankungen (Akute Durchblutungsstörung des Herzmuskels/Herzinfarkt oder Thrombosen und Lungenembolien) Aufschluss geben.

Ultraschalluntersuchung des Rippenfelles bzw. der Brustwand-nahen Lungenabschnitte. Darüber hinaus ist eine Ultraschalluntersuchung der Blutgefäße, der Schilddrüse oder des Bauchraumes für Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) möglich.

Das Organ Lunge ist anatomisch und physiologisch eng verbunden mit dem Herzen. Bei bestimmten Fragestellungen besteht insofern auch die Möglichkeit kardiologischer Basisuntersuchungen.

Beim „Belastungs-EKG“ geht es zum einen um die Beurteilung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Zum anderen stellt sich die Frage nach möglichen Erkrankungen des Herzkreislaufsystems. Die Untersuchung kann verbunden werden mit einer Pulsoxymetrie (Messung der Sauerstoffsättigung) und mit Bestimmungen der Blutgase vor, während und nach der Belastung. Dies erlaubt Aussagen über belastungsabhängige Einschränkungen der Sauerstoffaufname bei Erkrankungen des Herzens oder der Lunge.

Vorgehalten werden Impfstoffe gegen die saisonale Influenza („Grippeschutzimpfung“) und gegen Pneumokokken (Haupterreger für bakteriell bedingte Lungenentzündung).

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Influenzaimpfung

  • für alle Personen ab 60 Jahre,
  • für alle Schwangeren, die während der Influenzasaison schwanger sind
  • für Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (wie z.B. chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Grundkrankheiten wie z.B. Multiple Sklerose mit durch Infektionen getriggerten Schüben, angeborene oder erworbene Immundefizienz oder HIV) sowie
  • für Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen.

Außerdem sollten

  • Personen mit erhöhter Gefährdung (z.B. medizinisches Personal) und
  • Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen fungieren können, geimpft werden.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Pneumokokkenimpfung:

  • für alle Personen ab 60 Jahre,
  • für Kinder (≥ 5 Jahre), Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grundkrankheit (angeborene oder erworbene Immundefekte oder chronische Krankheiten, wie z.B.: Herzkreislaufkrankheiten, Krankheiten der Atmungsorgane, Diabetes mellitus oder anderen Stoffwechselkrankheiten, Niereninsuffienz etc.)

Im Rahmen der „Disease-Management-Programme“ der Krankenkassen bieten wir Schulungen zu den Erkrankungen COPD und Asthma bronchiale an. Hier werden den Teilnehmern Grundlagen ihrer Erkrankung in verständlicher Sprache nähergebracht. Insbesondere geht es u.a. darum, die Selbstwahrnehmung für die Krankheits-spezifischen Symptome zu schärfen und den Umgang mit Krisensituationen zu erlernen. Die Teilnehmer sollen in die Lage versetzt werden ihre eigene Erkrankung ein Stück weit selbst zu managen. Ein wichtiger Baustein ist dabei ist das regelmäßige Messen der Peakflow-Werte (Peakflow = maximaler Luftstrom beim Ausatmen).

Informieren Sie sich auch über unsere weiteren Leistungen

Allergologie

Schlafmedizin